Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz hat bereits Erfahrungen mit Naturschutz-Kooperativen durch ein landeseigenes Modellvorhaben, welches 2020 mit der Gründung zweier Kooperativen in den Modellregionen im Donnersbergkreis und im Kreis Ahrweiler gestartet ist. Diese zwei etablierten Kooperativen plus eine weitere, welche Ende 2023 im Westerwaldkreis gegründet wurde, sind Teil des MoNaKo-Projektes.

Modellregion Westerwaldkreis

Die Modellregion Westerwaldkreis liegt im nördlichen Teil Rheinland-Pfalz und ist im Westen durch den Rhein und im Süden durch die Lahn begrenzt. Die Landschaft ist eine vielfach durch Grünlandnutzung gestaltete Mosaiklandschaft, gekennzeichnet durch den Wechsel von Wald und Offenland und durch abwechslungsreiche und von Grünland geprägte Hochflächen. 41% der Fläche wird waldbaulich genutzt, wobei die Waldbestände überwiegend kleinflächig gestreut sind und 38 % des Flächenanteils fallen auf Landwirtschaft zurück.

Hier finden sich häufig und in größeren Beständen extensiv genutzte Magerwiesen, Feucht- und Nasswiesen. Der Ackerbau ist, auf Grund des feuchten Klimas der Höhenlage und dem schweren oft staunassen Boden, von untergeordneter Bedeutung für die Region. Seit Jahren beteiligt sich die Landwirtschaft im Westerwald am Vertragsnaturschutz, weshalb sie in Rheinland-Pfalz an der Spitze bei der Anwendung von Naturschutzprogrammen steht.

Naturschutzfachliche Ziele

Der Westerwald ist durch die vorherrschende Grünlandnutzung das größte zusammenhängende Verbreitungsgebiet des Braunkehlchens und Schwerpunkt der Verbreitung des Wiesenpiepers. Aber auch Raubwürger, Rotmilan und für Grünland charakteristische Bläulingsarten sind hier zu finden und zu schützen. Die Maßnahmenumsetzung soll sich insbesondere auf die Aufwertung von Brut- und Lebensraumhabitaten im Grünland fokussieren. Folgende Vertragsnaturschutzflächen der EULLa-Programme können in die Kooperative eingebracht werden:

  • Saum- und Bandstrukturen im Ackerbau
  • Umwandlung einzelner Ackerflächen in Grünland
  • Alternative Pflanzenschutzverfahren (Maiszünslerbekämpfung)
  • Vertragsnaturschutz Grünland, Acker und Kennarten

Kooperationstiefe

Die Kooperative wurde Ende 2023 als Verein „Westerwälder Landwirte für Naturschutz e.V.“ gegründet. Durch Beantragung der Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen (AUKMs) in Form von Einzelanträgen, können teilnehmende landwirtschaftliche Betriebe ihre Flächen freiwillig in den kooperativen Ansatz einbringen. Die eingebrachten Flächen werden anschließend dem virtuellen Betrieb (Kooperative) zugeordnet. Die Auszahlung der Förderprämien erfolgt an die Kooperative, die die Gelder an die Landwirte weiterleitet.