Brandenburg

Die Region Oderbruch
Das Projektgebiet der Naturschutz-Kooperative „Oderbruch“ erstreckt sich über rund 35.000 Hektar und reicht von Zechin im Norden bis nach Lebus im Süden. Innerhalb dieses Gebiets gibt es drei Maßnahmenräume, die sich über verschiedene Bereiche des Oderbruchs erstrecken. Die Region ist geprägt durch eine hochproduktive Landwirtschaft mit einem vergleichsweise geringen Grünlandanteil. Ein besonderes Merkmal ist der Übergang vom feuchten Odervorland mit Grünland und Auen zur Ackerbaulandschaft, wodurch sich spezifische Herausforderungen für den Natur- und Artenschutz ergeben.
Faktenkasten
Name der Kooperative:
Landwirte: 5
Betriebe: 6
Maßnahmen: Ernteverzicht auf Teilflächen & Leinendotter im Mischanbau mit Weißklee
Maßnahmenfläche: 264 ha (2025)
Grünland/Ackerbau: Ackerbau
Schutzziel und Maßnahmen der Kooperative
Die Naturschutz-Kooperative „Oderbruch“ setzt sich für den Schutz und die Förderung der Vögel der Agrarlandschaften ein, wobei die Feldlerche (Alauda arvensis), die Grauammer (Emberiza calandra) und der Neuntöter (Lanius collurio) beispielhaft für die zu fördernden Zielarten stehen. Auch Zug- und Rastvögel wie Kraniche und Gänse spielen eine wichtige Rolle, weshalb in den kommenden Jahren geeignete Maßnahmen für diese Vogelarten entwickelt werden sollen.
Maßnahmen im Jahr 2025:
– Ernteverzicht auf Teilflächen
– Leinendotter im Mischanbau mit Weißklee
Zusammenarbeit und langfristige Perspektiven
Die Kooperative arbeitet eng mit dem Landesamt für Umwelt (LfU) Brandenburg zusammen, um die Maßnahmen naturschutzfachlich abzustimmen. Ein wichtiges Ziel ist die Schaffung von Pufferzonen zwischen dem feuchten Odervorland und der Ackerlandschaft. Diese Pufferbereiche sollen nicht nur Rückzugsräume für Tiere bei Überflutungen bieten, sondern auch dazu beitragen, die Gefahr der Erosion zu vermindern, bei der fruchtbarer Boden durch Starkregen von den höher gelegenen Flächen auf angrenzende Magerwiesen abgeschwemmt wird.
Langfristig soll das Maßnahmenportfolio weiterentwickelt und ausgeweitet werden, um gezielt Lebensräume für Zug- und Rastvögel zu verbessern. Die Kooperative setzt dabei auf eine enge Zusammenarbeit mit Landwirten, Naturschutzbehörden und Wissenschaft, um eine nachhaltige und praxisnahe Lösung für den Schutz der Agrarvögel im Oderbruch zu entwickeln.
Kooperationstiefe
Aktuell besteht die Kooperative aus fünf Landwirten mit insgesamt sechs Betrieben, von denen vier konventionell und zwei ökologisch wirtschaftet. Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt im Rahmen des kooperativen Naturschutzes, wobei sich die teilnehmenden Betriebe über einen Zeitraum von vier Jahren (2025–2028) zur gemeinsamen Umsetzung bestimmter Naturschutzmaßnahmen verpflichten. Die Förderung erfolgt über den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) im Rahmen der brandenburgischen Richtlinie zur Förderung kooperativer Maßnahmen für Klima- und Biodiversitätsschutz. Dabei erhalten die Landwirte durchschnittlich 300 Euro pro Hektar und Jahr für die gezielte Umsetzung von speziellen Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (AUKMs) sowie weiterer naturschutzfachlicher Maßnahmen. Die konkrete Höhe des Betrages hängt vom Aufwand und den Kosten der Betrieb für die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen ab.