Das Projekt
Im Verbundprojekt „Modellhafte Erprobung von Naturschutz-Kooperativen in verschiedenen Agrarlandschaften Deutschlands nach dem niederländischen Ansatz“ (MoNaKo) wird die gemeinschaftliche Beantragung und Umsetzung von Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (AUKM) über Naturschutz-Kooperativen erprobt. Aus den Erfahrungen der Niederlande ermöglicht eine kooperative Umsetzung eine flexiblere Maßnahmenauswahl, -implementierung und -förderhöhe für die Betriebe. Gleichzeitig soll eine zielgerichtete und überbetriebliche Planung die Wirksamkeit der Maßnahmen steigern. Da die Naturschutz-Kooperativen Antragsstellung und Administration übernehmen, verringert sich die bürokratische Last für Landwirtschaft und Behörden. Als innovatives Werkstattprojekt sucht und erprobt MoNaKo Wege für eine effektive Übertragung des Ansatzes auf deutsche Verhältnisse sowie die Verankerung in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP).
Der Deutsche Bauernverband leitet das im Dezember 2023 gestartete Verbundprojekt, das von der Landwirtschaftlichen Rentenbank für drei Jahre gefördert wird. Gemeinsam mit den Kulturlandschaftsstiftungen in Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt sowie dem Landesbauernverband Brandenburg erprobt das Projekt verschiedene Formen von Naturschutz-Kooperativen nach niederländischem Modell. Im Dialog mit den landwirtschaftlichen Betrieben und dem Naturschutz erarbeiten die Kooperativen ein Konzept zur Förderung der regionalen Artenvielfalt, wählen geeignete Maßnahmen aus und planen die betriebsübergreifende Platzierung und Umsetzung der Maßnahmen. Die Kooperativen unterstützen die Landwirte zudem mit Beratungsangeboten. Im Mittelpunkt des Projekts steht die praktische Erprobung des kooperativen Ansatzes in enger Zusammenarbeit mit landwirtschaftlichen Betrieben. Ziel ist es, Herausforderungen bei der Gründung und Organisation der Kooperativen sowie gemeinschaftlichen Maßnahmenumsetzung zu identifizieren und Lösungsvorschläge zu entwickeln. Dies umfasst die Klärung organisatorischer, rechtlicher und verwaltungstechnischer Fragen. Unter anderem werden flexiblere Gestaltungsmöglichkeiten für die Umsetzung und Förderung von AUKM sowie für die Reduzierung von Sanktionsrisiken für Landwirte und Verwaltungskosten entwickelt.
Das Thünen-Institut für Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen führt die sozioökonomische Begleitforschung durch. Die Landesministerien der an MoNaKo beteiligten Projektregionen sowie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sind eng in die Projektumsetzung eingebunden, um Erfahrungen aus der Praxis für die erfolgreiche Umsetzung des Ansatzes zu übertragen. Die Projektergebnisse münden in Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung der Agrarumweltförderpolitik für die Förderperiode der GAP nach 2027.