Grüne Woche 2025

Gemeinschaftsstand auf der Grünen Woche 2025

Unter dem Slogan „Vielfalt verbindet“ hat sich MoNaKo zusammen mit dem F.R.A.N.Z. Projekt und  der Deutschen Stiftung  Kulturlandschaft auf dem Stand des Deutschen Bauernverbandes der Grünen Woche präsentiert. An unserem Gemeinschaftsstand stellten wir uns den interessierten Besuchern vor, erläuterten unser Projekt und begrüßten für kurze Gespräche politische Gäste und Abgeordnete des Bundestages wie Friedrich Merz; Vorsitzender der CDU Bundestagsfraktion, Christian Lindner; Bundesvorsitzender der FDP,  Silvia Bender; Staatssekretärin im BMEL  und Albert Stegemann; MdB.

In Austauschgesprächen wurde die Besonderheit des Projekts verdeutlicht und stieß auf großes Interesse unter den Besuchern. Landwirtschaft und Naturschutz erarbeiten gemeinsam Konzepte zu einem überregionalen Ansatz des Naturschutzes. Mit einem Spiel wurde den Besuchern niedrigschwellig verdeutlicht, dass kooperatives Verhalten den gesamtgemeinschaftlichen Nutzen im Vergleich zu unkooperatives Verhalten übersteigt. Unsere Naturschutz-Kooperativen sind Brückenbauer zwischen Landwirtschaft, Naturschutz und Verwaltung. Mit Fingerspitzengefühl tragen sie maßgeblich zu einem kooperativen Erfolg bei.

DBV Fachforum „Modell der Naturschutz-Kooperativen in der Praxis“

Eine weitere Möglichkeit mehr über das MoNaKo-Projekt zu erfahren war die Teilnahme , sowohl in Präsenz als auch über den Live-Stream, an dem vom DBV organisierten Fachforum „Modell der Naturschutz-Kooperativen in der Praxis“. Hier wurde der Blick darauf geworfen wie der Ansatz der niederländischen Naturschutz-Kooperativen in Deutschland umgesetzt wird.

Eberhard Hartelt, Präsident des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Pfalz Süd und Umweltbeauftragter des DBV, hob in der Begrüßung die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Landwirten, Naturschützern und Verwaltung hervor und betonte, dass nur durch gemeinsame Anstrengungen nachhaltige Erfolge im Naturschutz in der Agrarlandschaft erzielt werden können. Hartelt unterstrich, dass Vertrauen als eine Grundvoraussetzung zwischen den Beteiligten essenziell ist, um die aktuellen Herausforderungen der Agrarumweltförderpolitik zu überwinden. Naturschutz muss sich finanziell für Landwirte lohnen, die Naturschutz-Kooperativen nach niederländischem Ansatz brauchen Beinfreiheit und Flexibilität, um Naturschutz in der Agrarlandschaft erfolgreich umzusetzen. Die Niederländer machen es vor, nutzen effektiv Spielräume bei der Umsetzung, und nun gilt es an Projekten wie dem Verbundvorhaben MoNaKo – Modellhafte Erprobung von Naturschutz-Kooperativen aufzuzeigen, wie das Modell auch in Deutschland erfolgreich angewendet werden kann.

MoNaKo-Projekt präsentiert verschiedene Varianten des Modells

Raoul Wilde, Projektleiter des MoNaKo-Projekts, stellte die verschiedenen Ansätze der Naturschutz-Kooperativen vor, die im Rahmen des Vorhabens im Realbetrieb durch die Kulturlandschaftsstiftungen und dem LBV Brandenburg in vier Bundesländern (Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz) umgesetzt werden. Die unterschiedlichen Ansätze machen das Werkstattprojekt aus und fließen als Praxiserfahrung mit den Erkenntnissen der wissenschaftlichen Begleitung durch das Thünen-Institut in Handlungsempfehlungen für die GAP nach 2027 mit ein.

Diskussion beleuchtet Herausforderungen und Erfolge

Auf die von Moderator Steffen Pingen, Fachbereichsleiter Umwelt & Nachhaltigkeit beim DBV, eingangs gestellte Frage, warum ein Landwirt bei einer Kooperative mitmachen sollte, antwortete Urban Jülich, Betriebsleiter von Bördegrün und Vorstandsmitglied der Kulturlandschaftsstiftung Sachsen-Anhalt: „Ein Landwirt sollte bei einer Kooperative mitmachen, weil die Zusammenarbeit nicht nur den Naturschutz stärkt, sondern auch wirtschaftliche Vorteile bringt.“ In der Magdeburger-Börde, in der Jülich Mitglied einer Kooperative ist, würden sich wegen der hochproduktiven Ackerböden die vereinheitlichten Länderprämien für klassische AUKM nicht lohnen.

Auch in Brandenburg kann die Kooperative für ihr Gebiet die Förderhöhen regional berechnen. Irene Kirchner, Referatsleiterin im Landwirtschaftsministerium Brandenburg, betonte, dass sie in Brandenburg gewillt sind jegliche Spielräume für mehr Flexibilität nutzen zu wollen. Dazu gehört auch, dass nicht alle Kooperativen und alle Flächen der Mitglieder, wie derzeit in Deutschland üblich, kontrolliert werden müssen. Die EU gibt hier Spielraum, welchen Brandenburgs Ministerien nutzen wollen, betonte sie. Sowohl Jülich als auch Ulrich Böhm, stellvertretender Geschäftsführer des LBV Brandenburg, begrüßten den Vorschlag, mahnten aber auch an, dass eine drohende Erhebung einer Umsatzsteuer auf Naturschutzmaßnahmen wie ein Damoklesschwert über dem kooperativen Modell schwebt. Hier bedarf es einer bundeseinheitlichen Befreiung von AUKM über Naturschutz-Kooperativen, betonte das Trio.

Beratung, überbetriebliche sowie regional angepasste Naturschutzfachpläne, welche durch die Kulturlandschaftsstiftungen angefertigt werden, können lokale Gesamtkonzepte für die Artenvielfalt bieten, sagt Dr. Wallbaum, Abteilungsleiter im Umweltministerium in Sachsen-Anhalt. In seinem Bundesland denken die Stiftungen auch Maßnahmen außerhalb der GAP-Förderung mit und tragen so zu einer kohärenten Planung bei. Schlussendlich hat das Modell der Naturschutz-Kooperativen das Potenzial tatsächlich einen Beitrag zur Lösung der aktuellen Herausforderungen der deutschen Agrarumweltförderpolitik beizutragen – wir müssen einfach mal machen, so betonte Hartelt treffend.

Alles in allem hat die Grüne Woche gezeigt, dass das Interesse und der Zuspruch zu dem Modell der Naturschutz-Kooperativen groß ist und man hat deutlich gemerkt, wie das Thema an Präsenz in der Argar-Branche gewinnt.